Massen kehren das Geschlecht nach außen: Sie machen "es" öffentlich und stellen es zur Schau, so dass das Geschlecht, die geschlechtlichen und sexuellen Orientierungen und Bedürfnisse wie ein Schutzmantel die individuellen Geschlechter, individuellen geschlechtlichen und sexuellen Orientierungen und Bedürfnisse aller umschlingen, welche die Masse erfasst und umfasst. Die Masse bietet den Rahmen, das Feld und die Gelegenheiten, um auszuleben, was in den einzelnen Beziehungen nicht gelebt wird, werden kann oder darf. Die "Verborgenheit" wird aufgehoben. Die Intimität für die individuellen und intimen Erfahrungen ebenso. Dennoch werden das Geschlecht, die geschlechtlichen und sexuellen Orientierungen und Bedürfnisse in den Massen anonym: Sie führen nicht (mehr) zu individuellen Beziehungen, Bindungen und Vereinigungen, die "für die Masse" immer eine Gefahr bedeuten.
Massen bestehen immer nur aus Individuen mit dem gleichen Geschlecht, auch wenn die Individuen "männlich" oder "weiblich" sind. Das Geschlecht, die geschlechtlichen und sexuellen Orientierungen und Bedürfnisse der "Oberen" oder "An-Führer" der Massen bleiben tabu oder "Es" wird öffentlich und zum gemeinsamen Gut der Masse.
In der Masse bleiben die Individuen mit ihren privatesten und intimsten, persönlichen geschlechtlichen und sexuellen Orientierungen allein und einsam, oder aber, sie werden für die Masse instrumentalisiert, d.h. ausgebeutet. Der Massenorgasmus konkurriert mit dem eigenen und ersetzt ihn schließlich.
Massen umschließen alles und Alle amöbenhaft und wie ein Nebel. Sie haben keinen eigenen Körper. Sobald Massen Strukturen bilden, werden die Massen zu einer Organisation.
Organisationen, die Massen sind, sind nicht kontrahierungsfähig. Es gibt keine Bindungen, keine Verbindlichkeit, keine Stabilität und keine Verlässlichkeit: Nach innen wird sich durchgesetzt. Nach außen wird sich abgegrenzt und alles andere bekämpft. Erkennbar sind Massen am ehesten an ihrem zerstörerischen Verhalten gegenüber Außenstehenden: Alles, was anders ist, wird zum Feind (der Masse).
Wer zu einer Masse gehört, kann sich nicht von ihr oder aus ihr lösen. Die Zugehörigkeit ergibt sich aus den Umständen oder durch Attribute, die mit anderen geteilt werden.
Massen ziehen gegnerische Massen an. Treffen sie aufeinander, müssen sie mitunter "auf Abstand gehalten" werden, damit sie sich nicht wechselseitig zersetzen oder gar umbringen. Für Massen ist das Überleben und die Oberhand der eigenen Spezies wichtig. Besser so, denn es ist für die Masse ausschließlich wichtig, dass sie keine Vormacht einer anderen Masse duldet, auch um den Preis des Verlustes einer eigenen Entwicklung. Fällt der Gegner weg, fällt die Masse auseinander.
Massen beten jeweils (mitunter zum gleichen Gott) für die andere gegnerische Masse: "Lieber Gott, lass Hirn regnen!" Gleichzeitig verhindern sie mit allen Mitteln, dass "die Anderen" so werden wie sie selbst. Das Alleinstellungsmerkmal oder die Besonderheit der jeweiligen Masse ginge verloren: Die Geschlechterspannung erlischt.
Die "Kwelten, K-Welten, Keßler-Welten" verweisen auf die Engstirnigkeit der Massen und auf die Vielfalt, von welchen sie sich abgrenzen und ausschließen.
Die "Kwelten, K-Welten, Keßler-Welten" verweisen auf die Vielfalt der Massen, die durch ihre Unterschiedlichkeit alle Lücken zwischen Individuellem ausfüllen.
Arbeiten Sie konzentriert und wählen Sie mit Sorgfalt jeden weiteren Klick aus!